Der deutsche Bundestag berät am Donnerstag 15. Februar 2019 abschließend über Änderungen im Transplantationsgesetz. Nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll die Zahl der Organspenden "nachhaltig" erhöht werden.
Der Bundestag berät am Donnerstag abschließend über das Gesetz "Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende" von Gesundheitsminister Jens Spahn. Der CDU-Politiker erhofft sich jetzt mehr Organspenden.
Bei dem Gesetz geht es vor allem um die Rolle der Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern und nicht um die Organspende an sich. Die Transplantationsbeauftragten sollen mehr Zeit für ihre "Arbeit" erhalten (!). Außerdem geht es um eine besere Betreuung der Angehörigen. Krankenhäuser, die Spenderorgane entnehmen, sollen höher vergütet werden. In erster Lesung hatte das Gesetz im Bundestag für Zustimmung gesorgt.
Streit um Widerspruchslösung
Spahn fordert außerdem die sogenannte Widerspruchslösung bzw. doppelte Widerspruchslösung - danach würde jeder in Deutschland als potenzieller Spender behandelt werden, der oder dessen Angehörige nicht ausdrücklich widersprechen.
➽ Kurz gesagt: Wer nicht widerspricht, ist automatisch Organspender. Das Parlament entscheidet über die Widerspruchslösung aber erst etwas später. (Aber es gilt als so viel wie sicher das die Widerspruchslösung auch für Deutschland kommt!) ...
In viele europäische Länder setzen bereits auf die Widerspruchslösung, beispielsweise Frankreich, Italien oder Österreich (siehe Aufstellung am Ende des Berichts).
Oppermann und Blüm werben für Widerspruchslösung
Unterstützt wird die von Spahn geforderte Widerspruchslösung unter anderem auch von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) und dem ehemaligen Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU). Zusammen mit dem Mediziner Detlev Ganten haben sie sich in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" für die Widerspruchslösung ausgesprochen. Sie sei unter allen Möglichkeiten die klarste und am wenigsten bürokratischte.
FDP und AfD stellen in der Debatte eigene Vorschläge vor, die sie getrennt voneinander ausgearbeitet haben. Die Bundesfraktionen beider Parteien wollen sogenannte Überkreuz-Organspenden zwischen zwei Paaren ermöglichen. Davon würden Menschen profitieren, die ihrem Partner oder Angehörigen eine Niere spenden würden, die Transplantation aber aufgrund von Unverträglichkeiten scheitern würde. Über die Überkreuz-Organspende könnten zwei Spender-Empfänger-Paare die gespendeten Organe untereinander tauschen - ohne dass dafür Geld fließt.
Derzeit warten in Deutschland mehr als 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan (darunter auch einige mit großen Einfluss). Vor allem die Widerspruchslösung soll Spenden erleichtern und die Überlebenschancen von Dialysepatienten verbessern. Man geht davon aus (das hat die Praxis in anderen Ländern auch gezeigt) dass viele auf einen Widerspruch vergessen werden, und schon stehen Organe zu Verfügung!
HINWEIS
Im Ausland gilt grundsätzlich die Regelung des jeweiligen Landes. Das bedeutet, verstirbt eine deutsche Staatsbürgerin oder ein deutscher Staatsbürger im Ausland, so wird sie oder er nach der gesetzlichen Regelung des jeweiligen Landes behandelt.
Es ist vor einem Auslandsaufenthalt ratsam, einen Organspendeausweis in der entsprechenden Landessprache auszufüllen und zu den Personalpapieren (z.B. Führerschein, Pass) zu legen. So wird die persönliche Entscheidung für oder gegen die Organ- und Gewebespende auch im Ausland verstanden. Wer eine Organspende ablehnt kann auch seinen/ihren UNIQ-Aeternus Ausweis zu den Personalpapieren legen, das ist jetzt auch in Deutschland zu empfehlen. Der UNIQ-Ausweis bietet den Mitgliedern die Möglichkeit Organspende JA oder NEIN zu wählen.
Oppermann und Blüm werben für Widerspruchslösung
Unterstützt wird die von Spahn geforderte Widerspruchslösung unter anderem auch von Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) und dem ehemaligen Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU). Zusammen mit dem Mediziner Detlev Ganten haben sie sich in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" für die Widerspruchslösung ausgesprochen. Sie sei unter allen Möglichkeiten die klarste und am wenigsten bürokratischte.
FDP und AfD stellen in der Debatte eigene Vorschläge vor, die sie getrennt voneinander ausgearbeitet haben. Die Bundesfraktionen beider Parteien wollen sogenannte Überkreuz-Organspenden zwischen zwei Paaren ermöglichen. Davon würden Menschen profitieren, die ihrem Partner oder Angehörigen eine Niere spenden würden, die Transplantation aber aufgrund von Unverträglichkeiten scheitern würde. Über die Überkreuz-Organspende könnten zwei Spender-Empfänger-Paare die gespendeten Organe untereinander tauschen - ohne dass dafür Geld fließt.
Derzeit warten in Deutschland mehr als 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan (darunter auch einige mit großen Einfluss). Vor allem die Widerspruchslösung soll Spenden erleichtern und die Überlebenschancen von Dialysepatienten verbessern. Man geht davon aus (das hat die Praxis in anderen Ländern auch gezeigt) dass viele auf einen Widerspruch vergessen werden, und schon stehen Organe zu Verfügung!
HINWEIS
Im Ausland gilt grundsätzlich die Regelung des jeweiligen Landes. Das bedeutet, verstirbt eine deutsche Staatsbürgerin oder ein deutscher Staatsbürger im Ausland, so wird sie oder er nach der gesetzlichen Regelung des jeweiligen Landes behandelt.
Es ist vor einem Auslandsaufenthalt ratsam, einen Organspendeausweis in der entsprechenden Landessprache auszufüllen und zu den Personalpapieren (z.B. Führerschein, Pass) zu legen. So wird die persönliche Entscheidung für oder gegen die Organ- und Gewebespende auch im Ausland verstanden. Wer eine Organspende ablehnt kann auch seinen/ihren UNIQ-Aeternus Ausweis zu den Personalpapieren legen, das ist jetzt auch in Deutschland zu empfehlen. Der UNIQ-Ausweis bietet den Mitgliedern die Möglichkeit Organspende JA oder NEIN zu wählen.
📍 Viele UNIQisten lehnen eine Organspende aus Glaubengründen ab (Infos zu Organspende)!
Mehr zum Thema finden Sie auch hier: DirektlinkOrganspender-Skandal: https://www.sueddeutsche.de/thema/Organspende-Skandal