Welche Rolle spielte der Papst, der Vatikan bei der
Migranten- und Flüchtlingsfrage?
Am 14. Januar 2018 stellte der Papst – zielgerichtet und bestimmend – eine ganze Reihe an Erwartungen an die „politische Gemeinschaft“ und die „zivile Gemeinschaft“!
Auszug aus dem öffentlichen Brief von Papst Franziskus
Dieser Brief trägt die Überschrift: „Die Migranten und Flüchtlinge aufnehmen, beschützen, fördern und integrieren“!
Zusammenfassung der 21 Maßnahmen aus dem päpstlichen Dokument (stellenweise hervorgehoben):
- Schaffung von Möglichkeiten für eine sichere und legale Einreise in den Zielländern: vor allem durch die, Gewährung humanitärer Visaʼ, Schaffung von ,erweiterten und vereinfachten Modiʼ und die Förderung von Familienzusammenführung.
- Schaffung von mehr ,humanitären Korridoren für die am stärksten gefährdeten Flüchtlingeʼ, damit diese keine illegalen Wege suchen müssten.
- Erstellen eines Systems von ,speziellen temporären Visaʼ für diejenigen, die vor Konflikten in Nachbarländern fliehen.
- Keine ,kollektive und willkürliche Abschiebung, vor allem nicht in Länder, die, die Achtung der Würde und die Grundrechte nicht garantieren könnenʼ.
- Immer die persönliche Sicherheit der nationalen Sicherheit vorziehenʼ, die Grenzposten vernünftig ausbilden, damit der erste Empfang der Flüchtlinge ,angemessen und würdigʼ verläuft.
- Alternativen zur Haft für diejenigen finden, die illegal ins Land gekommen sind.
- Im Ursprungsland Lösungen finden, die eine legale Auswanderung zulassen, und so gegen Schlepper vorgehen.
- Im Ankunftsland, den Migranten konsularische Hilfe anbietenʼ, das Recht der Flüchtlinge achten, ihre Papiere bei sich zu behalten, Zugang zum Rechtswesen schaffen, die Erlaubnis gewähren, Bankkonten zu eröffnen und ein ,Existenzminimum garantierenʼ.
- Im Ankunftsland, Bewegungsfreiheit und Zugang zu Arbeit sowie Telekommunikationseinrichtungen sichernʼ.
- Für alle, die in ihr Land zurückkehren wollen, ,berufliche und soziale Wiedereingliederungs-Programme schaffenʼ.
- Minderjährige Flüchtlinge schützen, ,jede Form von Haft vermeidenʼ, Zugang zur Bildung sicherstellen.
- Jedem geborenen Kind die Staatsbürgerschaft verleihen.
- Kampf gegen die ,Staatenlosigkeitʼ von Migranten und Flüchtlingen durch die Schaffung eines ,Bürgerrechtsʼ.
- Unbegrenzter Zugang von Migranten und Flüchtlingen zu den nationalen Gesundheits- und Rentensystemen und, Übertragung ihrer Beiträge für den Fall ihrer Rückführungʼ.
- Garantie der Berufsfreiheit und Ausübung der Religion für alle im Gebiet anwesenden Ausländer.
- Förderung der sozialen und beruflichen Integration von Migranten und Flüchtlingen, einschließlich Asylbewerbern – Sicherstellung der Möglichkeit zur Arbeit, Sprachtraining und aktiver Bürgerschaft.
- Verhindern, dass minderjährige Flüchtlinge ausgebeutet werden.
- Förderung der Familienzusammenführung – einschließlich Großeltern, Geschwistern und Enkelkindern – ,ohne Rücksicht auf deren wirtschaftliche Kapazitätenʼ
- Mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für Migranten, Flüchtlinge, Asylbewerber mit Behinderungen.
- Entwicklungsländern, die Flüchtlinge aufnehmen, stärker helfen.
- Integrieren, ,ohne den Migranten ihre kulturelle Identität zu nehmenʼ, ein ,Angebot der aktiven Bürgerschaftʼ schaffen, ,Wirtschaftskenntnisse von Sprachkenntnissen trennenʼ, und Flüchtlingen, die länger im Land leben, eine Legalisierung ihrer Verhältnisse anbieten.“
Wie „unverbindlich“ das als "Vorschläge" getarnte vatikanische Diktat ist, liest man zum Ende des päpstlichen Dokuments, in dem es wie folgt heißt: „Während des Gipfels der Vereinten Nationen, der am 19. September 2016 in New York abgehalten wurde, haben die Verantwortungsträger der Welt klar ihren Willen zum Ausdruck gebracht, sich zugunsten der Migranten und der Flüchtlinge zu engagieren, um ihr Leben zu retten und ihre Rechte zu schützen, wobei diese Verantwortung auf weltweiter Ebene geteilt werden soll. Zu diesem Zweck haben sich die Staaten dazu verpflichtet, bis Ende 2018 zwei Global Compacts zu verfassen und zu billigen, einer, der sich den Flüchtlingen widmet, und der andere den Migranten.“
Das Originaldokument kann auf der Webseite des Vatikans in deutscher Sprache aufgerufen werden (Original-Quelle).